Kitobni o'qish: «Озорные истории из Баварии / Freche Geschichten aus Bayern. Уровень 1», sahifa 2
Da habe ich recht laut gelesen: »Die Sonne geht zur Ruhe. Der Abendstern ist auf dem Himmel. Vor dem Wirtshause ist es still. Auf einmal macht man die Tür auf. Der Kellner wirft einen Bauersmann hinaus. Er ist betrunken. Es ist der Vater von Furtner Marie«.
Da haben alle Kinder gelacht. Furtner hat zu heulen angefangen. Sie hat geschrieben: »Thoma war ungezogen«. Das hat sie dreimal unterstrichen.
Und dann habe ich Furtner Marie bei ihrem Zopf gepackt. Zuletzt habe ich ihr eine Ohrfeige gegeben.
Jetzt ist der Lehrer gekommen. Er war zornig. Er sagte, dass er mich zwei Stunden nach der Schule einsperrt. Das hat er auch gemacht.
Es war schon elf Uhr. Ich hatte furchtbar Hunger. Es war wirklich eine Schande für mich, dass man mich in der Volksschule eingesperrt hat.
Ich wollte die Schule verlassen. Ich machte das Fenster auf. Ich dachte: »Wenn man auf die Erde springt, tut es vielleicht nicht weh. Es war nicht so hoch«. Ich probierte es. Ich bin langsam hinausgestiegen. Ich habe die Füße vorsichtig auf die Latten gestellt. Sie haben mich gut getragen. Dann dachte ich, dass ich die Pfirsiche mitnehmen kann. Ich habe alle Taschen und den Hut auch voll gesteckt.
Dann war ich zu Hause. Ich legte die Pfirsiche in meinen Kasten. Am Nachmittag ist ein Brief vom Herrn Lehrer gekommen. Ich darf in die Schule nicht mehr gehen. Da war ich froh.
Der Kindlein
Unser Religionslehrer heißt Falkenberg. Er ist klein und dick. Er hat eine goldene Brille.
Wenn er etwas Heiliges redet, macht er seinen Mund spitzig. Er ist sanft und sagt zu uns: »ihr Kindlein«. Deswegen haben wir ihn den Kindlein geheißen.
Er ist aber gar nicht so sanft. Wenn man ihn ärgert, sperrt er einen viel länger wie unser Klassenprofessor ein. Er schimpft und sagt: »Mistiger Lausbub«. Er hat zu mir einmal gesagt: »Ich haue das größte Loch in die Wand mit deinem Kopf«.
Meinen Vater hat er gut gekannt. Er ging mit ihm einmal im Gebirge auf die Jagd. Ich glaube, er kann mich deswegen gut leiden.
Mich hat Merkel verpetzt, dass ich ihm einen Stoß gegeben habe. Dann gab der Kindlein mir zwei Stunden Arrest. Aber wie alle fort waren, kam er in das Zimmer und sagte zu mir: »Gehe nach Hause, du Lauskerl! Sonst wird die Suppe kalt«. Er heißt Gruber.
Aber Falkenberg schimpft gar nicht. Ich habe ihm seinen Rock von hinten mit Kreide beschmutzt. Da haben alle gelacht. Er hat gefragt: »Warum lacht ihr, Kindlein?« Alle haben nichts gesagt. Da ist er zum Merkel gekommen. Er hat gesagt: »Ich glaube, dass du die Lüge verabscheust. Sprich offen. Was gibt es?« Und Merkel hat ihm gezeigt, dass er voll Kreide hinten ist. Und ich war der Grund.
Falkenberg ist ganz weiß geworden. Er ist schnell zu mir gegangen. Ich habe gemeint, dass jetzt er mich bestraft. Aber er hat nun gesagt: »Ich habe immer Nachsicht gegen dich geübt. Aber ein räudiges Schaf darf nicht die ganze Herde anstecken6«.
Er ist zum Rektor gegangen. Ich habe sechs Stunden Karzer bekommen. Pedell hat gesagt: »Man wollte mich bestrafen, aber Gruber hat dir geholfen«. Falkenberg wollte es, weil ich das Priesterkleid beschmutzt habe. Aber Gruber hat gesagt, es ist bloß Übermut. Er will meiner Mutter schreiben: »Darf er mir nicht ein paar herunterhauen?« Falkenberg war voll Zorn.
Er hat mir in der Klasse gesagt: »Du hast gesündigt. Aber man verzieht dich. Vielleicht führt dich Gott auf den rechten Weg«.
Sechs Stunden habe ich geweint. Falkenberg hat mich nicht mehr aufgerufen. Er merkte mich nicht mehr.
Falkenberg mag Fritz nicht. Mein bester Freund lacht immer, wenn er «Kindlein» sagt. Er hat ihn schon zweimal deswegen eingesperrt. Damit wollten wir etwas machen. Fritz wollte, dass wir ihm einen Pulverfrosch in den Katheder legen. Aber das geht nicht, weil man es sieht. Dann haben wir ihm Harz auf den Sessel geschmiert. Er hat sich aber die ganze Stunde nicht darauf gesetzt. Dann kam der Schreiblehrer Bogner. Er ist hängen geblieben7.
Fritz wohnt bei dem Malermeister Burkhard. So hat er eine grüne Ölfarbe genommen. Wir haben einen Ort vor der Religionsstunde gemalt. Da legt er seinen Arm. Aber Falkenberg war krank. Und wir hatten Geographie. Da ist der Professor Ulrich gekommen. Er wurde zornig. Er hat Pedell furchtbar geschimpft, dass er nichts schreibt.
Einmal ist Falkenberg in die Klasse mit dem Rektor gekommen. Dann hat er gesagt: »Kindlein, freuet euch! Ich habe lange gespart. Jetzt habe ich für unsere Studienkirche die Statue des heiligen Aloysius gekauft. Er ist das Beispiel der Jugend beim Studium. Das wird euch stärken«.
Dann hat der Rektor gesagt, dass es schön von Falkenberg ist. Am Samstag kommt der Heilige. Wir müssen ihn abholen. Am Sonntag ist die Enthüllungsfeier.
Fritz und ich gingen nach Hause. Fritz hat gesagt, dass der Kindlein es fleißig gemacht hat. Wir müssen den Aloysius am Samstagnachmittag holen, weil wir frei haben. Und er mag das gar nicht. Ich habe gesagt: »Ich möchte, dass der Wagen umschmeißt«.
Der Hausherr von Fritz hat es schon gewusst, weil man darüber in der Zeitung geschrieben hat. Er kann uns gut verstehen. Er redet oft mit uns und gibt uns eine Zigarre. Auf den Falkenberg hat er einen Zorn. Er glaubt, dass sein Pepi wegen dem Falkenberg die Prüfung in die Lateinschule nicht bestanden hat. Ich glaube aber, dass Pepi dumm ist.
Der Hausherr hat gelacht, dass man über dem Heiligen so viel in der Zeitung geschrieben hat. Er hat gesagt, dass er von Gips ist. Er ist von Mühldorf. Niemandem hat er da gefallen. Vielleicht hat ihn der Steinmetz geschenkt. Aber Falkenberg macht so, dass er vielleicht viel gekostet hat. Der Hausherr hat gesagt: »Das ist ein scheinheiliger Tropf8«.
Dann war der Samstag. Das ganze Gymnasium war aufgeregt. Dann mussten wir durch die Stadt gehen. Vorne ist der Rektor mit Falkenberg gegangen. Dann waren die Professoren. Gruber war nicht dabei, weil er Protestant ist. Oben auf dem Berg ist ein Wirtshaus. Da kommt die Straße von Mühldorf. Wir haben da gewartet. Ein halbe Stunde mussten wir stehen. Danach kam Pedell zu uns und schrie: »Jetzt bringen sie ihn!«
Der Wagen ist gekommen. Es war eine große Kiste da. Falkenberg hat den Fuhrmann gefragt: »Sind Sie von Mühldorf? Haben Sie den heiligen Aloysius dabei?« Der Fuhrmann hat» Ja «gesagt. Da hat sich der Kindlein geärgert. Der Wagen sah so schlecht aus.
Wir mussten hinter dem Wagen gehen. Vor der Kirche hat der Fuhrmann gehalten. Er wollte die Kiste stellen. Aber Falkenberg hat ihn das verboten.
Die vier Größten von der Oberklasse mussten sie in die Sakristei tragen. Das waren noch Pointner und Reichenberger. Ich habe sie nicht gekannt. Wir dürfen jetzt zu viert gehen. Wir haben gewusst, wo wir ihn stellen sollen. Bei dem dritten Fenster, weil dort das Postament und Blumen waren.
Fritz und ich sind nach Hause gegangen. Karl Friedmann war dabei. Er hat Fritz gesagt, er muss noch viel lernen auf den Montag. Er hat die dritte Konjugation noch nicht gelernt. Und ist sofort von uns weggelaufen. Fritz hat zu mir gesagt: »Jetzt haben wir unsere Ruhe vor ihm9«.