Kitobni o'qish: «Немецкие легенды / Deutsche Sagen»
© ООО «Издательство АСТ», 2019
Der Zwerg und die Wunderblume
Ein junger, armer Schäfer aus Sittendorf1 an der südlichen Seite des Harzes2 in der Goldnen Aue 3gelegen, trieb einst am Fuß des Kyffhäusers4 und stieg immer trauriger den Berg hinan. Auf der Höhe fand er eine wunderschöne Blume, dergleichen er noch nie gesehen, pflückte und steckte sie an den Hut, seiner Braut ein Geschenk damit zu machen. Wie er so weiter ging, fand er oben auf der alten Burg ein Gewölbe5 offenstehen, aber der Eingang war etwas6 verschüttet. Er trat hinein, sah viel kleine glänzende Steine auf der Erde und steckte seine Taschen ganz voll damit. Nun wollte er wieder ins Freie, als7 eine dumpfe Stimme erscholl: „Vergiß das Beste nicht8!“ Er wußte aber nicht wie ihm geschah und wie er herauskam9 aus dem Gewölbe. Kaum10 sah er die Sonne und seine Herde wieder, schlug die Tür, die er vorher gar nicht11 wahrgenommen, hinter ihm zu. Als der Schäfer nach seinem Hut faßte und stolperte12, fiel die Blume ab. Urplötzlich stand ein Zwerg vor ihm: „Wo hast du die Wunderblume, welche du fandest?“
„Verloren,“ sagte betrübt der Schäfer.
„Dir war sie bestimmt13, sprach der Zwerg, und sie ist mehr wert, denn14 die ganze Rothenburg.“
Wie der Schäfer zu Hause in seine Taschen griff, waren die glimmernden Steine lauter Goldstücke. Die Blume ist verschwunden und wird von den Bergleuten bis auf heutigen Tag gesucht.
Упражнения
1. Укажите инфинитив для глаголов в форме претерит:
1. trieb
2. stieg
3. fand
4. sah
5. waren
6. fandest
7. fiel ab
2. Подберите соответствие:
3. Постарайтесь развернуто ответить на вопросы:
1. Was ist mit dem Schäfer aus Sittendorf passiert?
2. Wo liegt der Kyffhäuser?
3. Was machte die Wunderblume?
4. Mit wem sprach der Schäfer?
Ключи к упражнениям
1.
1. treiben
2. steigen
3. finden
4. sehen
5. sein
6. finden
7. abfallen
2.
1. c
2. d
3. b
4. a
5. e
Ochsen zeigen die heilige Stätte
Bei Matten, einem Dorfe in der Schweiz, liegt ein gewaltiges zerstörtes steinernes Gebäude, davon geht folgende Sage 15. Vor alten Zeiten16 wollte die Gemeinde dem heiligen Stephan eine Kirche bauen17 und man ersah den Platz aus, wo das Mauerwerk steht. Aber jede Nacht wurde zum Schrecken18 aller wiederum zerstört, was den Tag über die fleißigen Leute aufgeführt hatten19. Da20 beschloß die Gemeinde unter dem Bau des Kirchenbaus einem ins Joch gespannten Ochsenpaare21 aufzulegen, wo das stillstehen würde, wollten sie Gottes Finger darin22 erblicken und die Kirche an dem Ort aufbauen. Die Tiere gingen über den Fluß und blieben da stehen, wo23 nun die Kirche St. Stephan vollendet ward24.